Angefangen hat alles auf den Straßen von Berlin, wo wir unser Unwesen getrieben haben. Das haben sicher einige so gesehen, dass das Unwesen war. Wir waren als Aktivistinnen unterwegs, Noa für Tierrechte, Stephanie mehr für Klimaschutz. Wir haben immer versucht, andere Leute zu überzeugen, sich anders zu verhalten. Mehr für den Klimaschutz zu tun, keine Tiere zu essen, usw. Also ziemlich nervend für die meisten Leute. Doch dann verstarben relativ schnell nacheinander unsere beiden Väter - und beide an den Folgen einer höchst ungesunden Ernährung. Und da realisierten wir: Warum sollten wir mehr für die Umwelt, den Klimaschutz, die Tiere tun, wo wir es doch alle nicht einmal schaffen, uns selbst regelmäßig Gutes zu tun und uns gesund zu ernähren? Und das hat uns dazu bewegt, uns damit intensiv auseinander zu setzen, warum wir eigentlich so essen, wie wir essen? Warum essen wir so oft Dinge, von denen wir wissen, dass sie so schlecht für uns sind?

Die Psychologie des Essens
Die ist viel zu komplex, um sie hier richtig darzustellen, aber was uns in Recherche, Umfragen und Interviews klar wurde, ist, dass beim Essen unheimlich viele Bedürfnisse mitspielen und genau das ist das Problem. Denn es gibt hier kurzzeitig akute Bedürfnisse (Hunger, Geschmack, schnell) und langfristige Bedürfnisse (gesund, umweltfreundlich). Da Essen etwas Überlebenswichtiges ist und es ursprünglich nicht so viele ungesunde Sachen gab, überwiegen leider im Moment des Hungers bei den meisten Menschen die kurzfristigen Bedürfnisse und alle guten Vorsätze sind vergessen - für ein paar Stunden. Und so wird es fast unmöglich, besonders bei unserem übervollen Alltag, sich nachhaltig so ernähren, wie man eigentlich will.